Die Luftdichtheit von Gebäuden ist aus zwei Gründen wichtig. Der allgemein bekannte Grund, weshalb Differenzdruckmessungen (»Blower-Door«) durchgeführt werden müsse ist die Energieeinsparung. Warmluft, die verloren geht, gilt als Energieverlust. Der zweite, meines Erachtens noch wichtigere Grund ist, dass mit der Dichtheit einer Baukonstruktion Schäden vermieden werden. Dringt Warmluft in kalte Bereiche von Dach- oder Wandkonstruktionen, kann es zu erheblichen Kondensatausfällen kommen. Die Schäden können dann noch gravierender sein, als durch Diffusion (Feuchtetransport durch ein Baustoff hindurch). Es zeigen sich Schäden am Dach und in der Fassade, die auch mit Schimmelpilzbildung verbunden sein können.
Der N50-Wert, der bei der Differenzdruckmessung ermittelt wird, sagt zwar aus, wie dicht das Gebäude insgesamt und im Durchschnitt ist. Das Einhalten der gesetzlich maximal zulässigen Luftwechselrate sagt aber nichts über Mängel durch einzelne Leckagen aus. Sehr häufig habe ich es damit zu tun, dass Gebäude erhebliche Schäden durch Undichtigkeiten mit Warmluftkonvektion aufweisen, obwohl diese Gebäude die gesetzlichen Werte einhalten.
Die Luftdichtheit muss zwingend geplant und überwacht werden, denn Fehler in der Luftdichtheit können im Nachhinein meist nicht lokalisiert und beseitigt werden.