Immer schneller, immer günstiger, immer besser?

Der größte Feind des Wissens ist nicht die Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein. (Stephen Hawking, 1942-2018)

Wer die Entwicklungen im Bauwesen verfolgt, bekommt den Eindruck, dass fast nichts mehr unmöglich ist. Weder technische, gestalterische noch finanzielle Grenzen sollen fortschrittliches Bauen behindern. Emotionen werden geschürt. Doch Baustoffe und Konstruktionen können die Anforderungen immer weniger erfüllen. Dabei sollten Sie doch alles besser und die Verarbeitung sogar für Fachfremde einfacher machen.

Ist das wirklich so? Gerade bei den Bauprodukten für Ausbau und Fassade beobachten wir, dass die technische Lebensdauer deutlich abnimmt und und Baustoffe immer häufiger noch innerhalb der Mangelbeseitigungsfrist versagen. Doch das passt wiederum nicht zu den Leistungsversprechen. Eine Entwicklung, mit der sich Sachverständige und Juristen immer mehr beschäftigen müssen.

Baustoffe dürfen daher nicht nur anhand von technischen Merkblättern und Leistungserklärungen bewertet werden. Vielmehr zählt die Leistungsfähigkeit auf der Baustelle unter praxistauglichen Verarbeitungsbedingungen auf der Baustelle. Das Überprüfen der Leistungswerte spezifischer Baustoffe ist eine meiner Aufgaben, sowohl in Forschung und Zusammenarbeit mit Produktherstellern als auch für Handwerker und Bauherren im Schadensfall.

Grafik für ein Projekt: Rasterelektronenmikroskopie und Röntgendiffraktometrie vom ZWL.